Karlsruher Fächer GmbH

KLEINER HUGO FÜR DREI GEBÄUDE AUF DEM ALTEN SCHLACHTHOF KARLSRUHE

Wir freuen uns über die Prämierung „Hugo Häring 2020“ des Bundes Deutscher Architekten Kreisgruppe Karlsruhe, die an drei unserer Gebäude auf dem Alten Schlachthof geht.

Die Jury urteilt:

„Das sechsgeschossige Gründerzentrum FUX bietet einen kräftigen Abschluss vom Schlachthofgelände zum Messplatz. Der robuste und klar gegliederte Baukörper fällt wegen seiner angenehmen Rigorosität auf: die Skelettkonstruktion der Sichtbetonfassade und deren schnörkellose Fassadenaufteilung. Die reduktionistische Fassade mit der klaren Gliederung stellt die strukturell robuste Architektur in Kontrast zur heute üblichen Ikonografie von Verwaltungsbauten. Zur dynamischen Nutzung eröffnen die beiden Luftgeschosse mit flexiblen Raumgruppen und offenen Pausenräumen eine zeitgemäße Verwaltungsstruktur. Die gesamte Gebäudetechnik mit sichtbaren Kabelpritschen, Lüftungsrohren und offenen Elektroinstallationen (deren Ursprung mit der Bauteilaktivierung der Decken begründet ist) sowie die unprätentiöse Ästhetik des einfachen Rohbaus sind ein besonderer Beitrag zur Kultur der Arbeitswelten.“

„Mit wenigen, sensiblen und fast unsichtbaren Maßnahmen wurde die alte Fleischmarkthalle auf dem Schlachthofgelände in Karlsruhe zu einer Veranstaltungshalle umgebaut. Der raue Charme der ungestrichenen Wände, Stützen und Tore, die immer noch vorhandene große Laufkatze, die die Raummitte dominiert und die alten Fenster, die lediglich durch eine zusätzliche, kaum spürbare Scheibe ertüchtigt wurden, lassen erahnen, dass das Gebäude viele Geschichten einer anderen Zeit und Nutzung erzählen kann. Den Architekten gelingt es, die neuen Elemente so zu integrieren, dass sie kaum in Erscheinung treten: die glatte Bodenbeschichtung, die einfache Beleuchtung, die großen Lüftungskanäle sowie die runden Akustikpaneele in den Deckenwölbungen. Das Projekt zeigt auf hervorragende Weise, wie ein sensibler Umgang mit Bausubstanz und Geschichte scheinbar einfach gelingen kann.“

„Aus einer ehemaligen Schweinemarkthalle wurde ein Gründerzentrum für Kreative. Der Umbau zeigt einen vorbildlichen Umgang mit dem Denkmal: Als Büroräume dienen ausrangierte Überseecontainer, die reversibel in das Gebäude gestellt wurden, ohne die Wände zu berühren. In drei Lagen übereinandergestapelt, machen sie die Höhe der Halle nutzbar und lassen gleichzeitig genug Fläche frei, sodass sich der ursprüngliche großzügige Raumeindruck auch heute noch nachvollziehen lässt. Die Hallenwände blieben ungedämmt, um außen den roten Sandstein, innen das Ziegelmauerwerk und die alten Fliesen sichtbar zu belassen, die von der früheren Nutzung erzählen. Die feinen Betonrippen der Dachflächen waren marode und selbst mit großem Aufwand nicht zu retten. Daher wichen sie einem gedämmten Trapezblechdach, das in der Untersicht auf den ersten Blick ein ähnliches Bild erzeugt. Sichtbare Schnittkanten halten die Erinnerung an die Betonrippen wach.“

Weitere Informationen zur Hugo-Häring Auszeichnung finden Sie hier: HTTPS://WWW.HUGO-HÄRING-PREIS.DE/PREISTRAEGER/SLIDE/6/-1/